Die Kastanienminiermotte

Seit gut einem Jahrzehnt breitet sich die Kastanienminiermotte (lat. „Cameraria ohridella“) in Deutschland aus. Über Asien ist die Kastanienminiermotte in den Balkan und von dort über die südlichen Nachbarstaaten zu uns gelangt. Waren anfangs lediglich die süddeutschen Bundesländer betroffen, ist spätestens seit 2005 auch ganz Deutschland von diesem Insekt befallen. Man spricht von einer Ausbreitung der Motte von ca. 70 Kilometern im Jahr und dass obwohl die nur wenige Milimeter große Motte kaum selbst für solch große Strecken flugfähig ist. Die Verbeitung der Motte erfolgt Haupstsächlich über den Wind. Die Motte wird auch vom Fahrtwind der Autobahnen und Bahnstrecken mitgetragen und hat sich so nun fast flächendeckend in ganz Deutschland verbreitet. 

Viele Menschen bemerken die Veränderung an den schönen Bäumen. Die Blätter bekommen plötzlich braune Stellen, das Laub wird teilweise bereits in Sommermonaten komplett abgeworfen, plötzlich blühen die Kastanien zweimal im Jahr, weil Sie mit einer sogenannten Notblüte auf das fehlende Laub reagieren. Dies mag manche Menschen zwar wegen der schönen Blüten erfreuen, allerdings ist die Notblüte der Kastanie schon ein absoluter Hilferuf des Baumes und zeigt den dramatischen Zustand. Diesem Baum muss geholfen werden – Sie sollten diesem Baum helfen! Es muss gehandelt werden, nur darüber reden hilft leider nicht.

Die wichtigste Unterstützung – DAS EINSAMMELN DES HERBSTLAUBES

Dazu muss man wissen, die Motte nutzt die Kastanie sozusagen als Ihre Kinderstube. Die Motte vermehrt sich in 3-4 Generationen im Jahr. Wobei die letzte Generation der Motte im Herbstlaub überwintert und dann im Frühjahr schlüpft, um den Kastanienstamm hoch zu den Blättern zu Kriechen. Dort legen die dann voll entwickelten Falter Ihre Eier auf den Kastanienblättern ab, die Raupen schlüpfen und fressen (minieren) sich zwischen die Blattschichten. Die bekannten braunen Stellen entstehen. Diese werden mit zunehmender Größe der Raupe dementsprechend größer gefressen bis der voll entwickelte neue Schmetterling schlüpft um wieder etwas höher in den Baum zu fliegen und dort seine Eier abzulegen. Der Kreislauf beginnt von vorne. Jede Motte legt etwa um die 50 Eier auf den Blättern ab, sodass sich eine einzige Motte tausendfach vermehrt, rechnet man Ihre Nachkommen mit ein.

Was ist daran schlimm? Die Photosyntese der Bäume wird dramatisch geschwächt, der Baum kümmert und wird anfällig für Krankheiten, die meist noch schlimmere Auswirkungen haben können als der Mottenbefall selbst.

Entfernen Sie aber das Herbstlaub so gut es geht, wird die erste Generation der Motte, je nach Ihrem persönlichem Sammel-Einsatz, extrem geschwächt und somit auch die Nachfolge-Generationen. Jedes Blatt zählt – denn aus einem Kilo Laub schlüpfen bis zu 4500 Motten!!! Jede weibliche Motte legt bis zu 50 Eier…4500 x 50 = 225.000 Motten nach der 2.ten Genaration…diese legen wieder 50 Eier pro weiblicher Motte…dann, Sie werden es nicht glauben, sind wir schon bei über einer Milliarde (!!!) Motten…und wir sprechen hier nur von einem Kilogramm Laub!!! Gut man muss auch sagen, es gibt auch männliche Motten (dazu später mehr), aber die Dimenionen der extremen Vermehrung sind denke ich klar geworden.

Daher zählt jedes Stück Laub, dass von den Bäumen weg kommt!!! Sprechen Sie am besten mit dem Besitzer des Baumes, meist sind es ja öffentliche Bäume, also sprechen Sie Ihr Grünflächenamt an. Evt. finden Sie dort Unterstützung durch die Stellung von Containern. Wichtig ist, das das Laub nicht nur einfach irgendwoanders hingekippt wird und die Motten dann dort schlüpfen und die in der Nähe befindlichen Bäume befallen. Das Laub sollte am besten verbrannt oder heißkompostiert werden. Alternativ kann man es auch lokal vergraben, es sollte aber mit mindestens 30cm Erde bedeckt werden, da die Raupen sich sonst durch das Erdreich wühlen und das Sammeln umsonst war.

Wichtig ist, das Laub im HERBST zu entfernen, am besten sobald es komplett vom Baum abgefallen ist. Fängt es an sich zu zersetzten, werden viele Eier oder Puppen beim Einsammeln aus dem Laub fallen und auf oder im Boden überwintern. Deswegen ist es wichtig, den richitigen Zeitpunkt zu treffen und das abgefallene Laub schnellstmöglich zu entfernen. Man kann auch über den Zeitpunkt, an dem das Laub abfällt, Rückschlüsse auf den Zustand des Baumes schließen. Stark geschwächte Bäume können das Laub schon im Juli komplett abwerfen, kommt es dann noch zu Notblüte, ist der Baum extrem geschwächt. So weit sollte man es gar nicht kommen lassen. Einem Baum frühzeitig zu helfen ist wesentlich einfacher als einen schwer geschwächten Baum wieder aufzupäppeln.

Man muss dazu aber sagen – das Entfernen der Blätter ist in der Natur nicht vorgesehen! Wir entfernen dem Baum somit auch seine Nahrung für das Frühjahr. Daher ist es wichtig hier einen Ausgleich zu schaffen und zum Beispiel den letzten Rasenschnitt oder Blätter von einer anderen Baumart, z.B. aus dem eigenen Garten unter der Kastanie zu verteilen. Fortgeschrittene können das organische Material natürlich auch bokashieren und im Boden vergraben. Dadurch wird das, durch das bokashieren, aufgewerte Material direkt im Boden dem Baum zur Verfügung gestellt. Somit können auch mit kleineren Mengen, die großen eingesammelten Laubmengen ausgleichen. Dazu sollte man im äußeren Kronenbereich mehrere Depots anlegen, die etwa einen Spatenstich tief liegen sollten, denn hier liegen die Feinwurzeln der Bäume, die den Baum mit Nähstoffen versorgen.

Zur Herstellung von Bokashi erfahren Sie hier mehr – EM-Kaiserstuhl. Auch wir haben unser Vorgehen mit Hans Gugel im Vorhinein abgestimmt. Sie können sich aber auch an einem EM-Barater bei Ihnen vor Ort wenden. Dazu einfach mal nach „EM – effektiven Microorganismen“ googeln.

Zusätzlich sollte man die Baumscheibe aber trotzdem noch mit Laub oder Rasenschnitt bedecken, da dies quasi als Frostschutz wirkt.

Wenn Sie wie hier beschrieben vorgegangen sind, werden Sie sich im nächsten Frühjahr sehr freuen. Sie werden feststellen, das der Baum viel später die markanten braunen Stellen in den Blättern zeigen wird. Denn es schlüpfen ja nur noch wenige Motten direkt am Baum und müssen erst vom Wind wieder herangeweht werden.

Jetzt haben wir schon sehr viel für den Baum getan und evt. noch keinen Cent dafür ausgegeben. Jetzt gibt es aber auch noch die Möglichkeit die bereits oben erwähnten männlichen Motten zu bekämpfen und diese so von der Fortpflanzung abzuhalten:

PHEROMONFALLEN

Dazu kann man Phermomonfallen nutzen, die die männlichen Motten anlocken und sicher einfangen. Dadurch werden die Weibchen nicht befruchtet und legen entweder keine oder unbefruchtete Eier.

Wir setzten diese Fallen selber ein und haben damit sehr gute Erfloge vorzuweisen. Kosten pro Falle etwa 15€ zzgl. der Lockstoffe die pro Jahr etwa 20 € kosten.

Mir bekannte Bezugsquelle: Re-Natur

Leimring

Wie oben beschrieben, kriecht die erste Generation der Motte, die aus dem Laub schlüpft, den Stamm hoch zu den Blättern. Diese Motten können wir einfach aufhalten – mit einem Leimring! Diesen sollte man in jeder gut sortierten Gärtnerei oder im Baumarkt erhalten und dieses Mittel ist recht preiswert ca. 1-2 € pro Meter.

Daher lohnt es sich, dieses preiswerte Mittel auszuprobieren. Wenn man im Herbst jedoch gut gesammelt hat, wird man seinen Erfolg am Leimring sehen können, denn dann hängen dort wenige bis im besten Falle keine Motten!

Meisenkästen

Die Meisen haben sich bei uns als natürliche Fressfeinde der Motten herauskristalisiert. Versuchen Sie Meisen in der Nähe der Kastanie anzusiedeln, in dem Sie Meisenkästen in der näheren Umgebung aufhängen. Sie können solche Meisenkästen sogar selber bauen, evt. mit Ihren Kindern zusammen, die dadurch auch mithelfen können und Interesse an den Kastanien finden. Eine Bauanleitung gibt es z.B. auf der Seite des Naturschutzbund Deutschland e.V. NABU.

Wir sehen an unserer Kastanie nun regelmäßig Meisen auf der Jagd, auch wenn wir zu faul zum Basteln waren und die Kästen preiswert gekauft haben…

Mit all diesen Maßnahmen können Sie keinen Schaden anrichten – nur Mut, jeder kann etwas für die Bäume tun und Schlimmeres verhindern – frei nach dem Motto „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“.

Bitte stimmen Sie sich nur vorher mit dem Besitzer des Baumes ab, damit es keine Missverständnisse gibt.

Was passiert wenn man nichts tut?!

Wenn man einen gesunden Baum, einige Jahre der Miniermotte ohne Hilfe ausgesetzt läst, wird dieser mit der Zeit immer anfälliger für Krankheiten und andere Schädlinge oder für abbauende Pilze.

Zum Beispiel kann zum Miniermottenbefall noch der Blattbräunepilz (Guignardia aesculi) hinzukommen, dieser verursacht ebenfalls rötlich-braune Flecken auf den Blättern, die den Schäden durch die Miniermotte optisch sogar recht ähnlich sind. Blattverletzungen durch die Miniermotte fördern zudem das Eindringen dieses Pilzes den Pilz, was dazu führt, dass beide Schadsymptome am gleichen Blatt beobachtet werden können. Die Flecken des Pilzes sind im Gegensatz zu den leicht durchsichtigen Minen der Miniermotte einheitlich braun, wobei die braunen Stellen oft von einem gelben Rand umgeben sind. Die durch die Miniermotte hervorgerufenen Minen begrenzen sich jeweils durch die Blattnerven. Die pilzbedingten Blattschäden können sich hingegen über mehrere Blattnerven erstrecken.

Als Riesenproblem hat sich das Bakterium „Pseudomonas syringae“ herausgestellt. Das meist bei stark geschwächten Bäumen auftritt und sich dann rasant vermehrt. Dieses Bakterium wurde Anfang des Jahrtausends das erste mal in den Niederlanden an Kastanien nachgewiesen. Dort wurden hunderte von Bäumen kurzfrsitig aus verkehrssicherheitstechnischen Gründen gefällt.

Pseudomonas syringae ist ein menschengemachtes Labor-Bakterium, dass 1902 isoliert wurde. Ich möchte hier nicht zu viel darüber schreiben. Aber es wird erwiesener Maßen bei der Produktion von Kunstschnee eingesetzt. Auch dieser Schnee schmilzt irgendwann und fließt in unsere Flüsse und Seen. Es ist in Deutschland und Österreich bei der Produktion von Kunstschnee jedoch offiziell verboten. Man sagt auch, dass es in der Wettermanipulation eingesetzt wird, allerdings gibt das natürlich niemand zu, statt dessen heißt es ja „Wettermanipulationen“ gibt es bei uns nicht…offiziell…Jedenfalls kann man mit Pseudeomonas syringae Wolken zum abregnen bringen…was interessant sein könnte, um zum Beispiel Anflugschneißen zu Flughäfen regenfrei zu halten…Das Bakterium dringt über mechanische Wunden, Rindenschäden oder Rindenverletzungen in den Baum ein u.a. auch über Hagelschäden. Wenn dieser Hagel das Bakterium bereits mit sich führt…

Jeder muss sich selbst erklären, wo dieses Bakterium so plötzlich und flächendeckend herkommt…jedenfalls, um zum Thema zurück zu kommen, befällt es u.a. die geschwächten Kastanienbäume und sobald dieser Befall auch nur vermutet wird heißt es meist – BAUMFÄLLUNG!!! Auch andere Bäume werden von Pseudomonas syringae befallen. Der Befall wurde bereits an Apfel-, Aprikosen-, Birn-, Kirsch-, Pfirsich-, Pflaumen-, Zwetschken-, Mirabellen-, Quitten-, Scharlachkirsch- und Walnussbäumen nachgewiesen.

Eine kostenintensive Fällung ist aber mesit sehr voreilig, da es ja kaum Erfahrungswerte zu diesem Bakterium und dem Krankheitsverlauf an Kastanien gibt… Die Erfahrungen mit Rosskastanien in den Niederlanden, wo Pseudomonas syringae bereits seit mehreren Jahren verbreitet ist, zeigen jedenfalls, dass die befallenen Bäume auch nach Jahren meist nicht absterben. Die zahlreichen Fällungen befallener Bäume, die dort in der Vergangenheit erfolgten, waren offenbar eine Überreaktion. Inzwischen zeigt sich dort, dass auch stark befallene Bäume überleben können, wenn die befallenen Gewebe eintrocknen und sich nicht mehr weiter ausbreiten. Bäume mit einer schwachen Vitalität zeigen jedoch Probleme. Daher ist es wichtig den Miniermottenbefall zu bekämpfen, sobald man ihn bemerkt und es gar nicht dazu kommen zu lassen, dass aus einem gesunden Baum ein geschwächter Baum wird.

Wissenschaftlich, so heißt es, gibt es jedenfalls kein bekanntes Mittel gegen dieses Bakterium. Die Krankheit wird von der Landwirtschaftkammer NRW mittlerweile als Krankheit von internationaler Bedeutung eingestuft.

Bei der Baumpflege an befallenen Kastanien mit Pseudomonas sind Hygienemaßnahmen nötig, um die Bakterien nicht weiter zu verbreiten. Die Werkzeuge, Schuhe und Handschuhe sind nach den Schnittarbeiten zu desinfizieren. Das Holz sollte nicht weiterverarbeitet werden, im besten Falle sollte es verbrannt oder heißkompostiert werden.

Eine weitere Krankheit, die sich kaum vom Befall mit Pseudomonas syringae unterscheiden lässt, ist der Befall mit dem Phytophthora-Pilz. Phytophthora ist eine aggressive Pilzgattung, deren Name sich aus dem Griechischen ableitet und nichts weniger als „Pflanzenverderber“ bedeutet. Die bodenbewohnenden parasitären Phytophthora-Pilze greifen die Wurzeln der Bäume z.B. bei Staunässe an. Der Phytophthora-Pilz kann sich über Jahre im Boden, selbst bei für ihn ungünstigsten Bedingungen über Jahre fest setzten. Auch für diese Krankheit gibt es derzeit keine wissenschaftliche Heil- oder Bekämpfungsmethode.

Zumindest bietet die Landwirtschftskammer NRW einen Schnelltest auf Pseudomonas syringae an, damit man feststellen kann ob ein Baum damit befallen ist.

Bei Verdachtsfällen mit Pseudomonas oder Phytophthora sollten die jeweiligen Pflanzenschutzämter informiert werden, eventuell übernehmen diese die Laboranalyse des Schaderregers.

Au Weia – und jetzt?!

Wenn man das jetzt alles über Blattbräunepilz, Pseudomonas-Bakterium und Phytophthora-Pilz und die nicht vorhandenen Bekämpfungsmaßnahmen gelesen hat, verliert man etwas den Mut – ich kenne das selbst.

Ich habe an diesem Punkt, dann angefangen zu googeln, ob es da nicht irgendwo etwas geben könnte, was sich der Wissenschaft zwar noch nicht erschlossen hat, aber evt. doch helfen könnte…und bin dann auf positive Erfahrungsberichte bei der Behandlung von Kastanien mit sogenannten „Effektiven Mikroorganissmen (EM)“ gestoßen.

Wir behandeln unsere Kastanie, für die ja auch noch gerade so die Axt abgewendet werden konnte, nun seit dem Jahre 2012 damit und können selbst dazu noch keine Wunderheilungen vortragen. Aber Stand Sommer 2012 sollte die Entwicklung des Baumes ein Jahr lang beobachtet werden und dann entschieden werden, ob der Baum gefällt werden muss oder nicht. Stand Sommer 2014 ist das Wort Fällung schon länger nicht mehr gefallen. Zwar bleibt die Treppe die unter unserer Kastanie durchführt leider immer noch aus verkehrsicherheitstechnischen Gründen gesperrt. Aber man stellte bereits eine Öffnung der Treppe bei weiterhin guter Entwicklung des Baumes für 2015 in Aussicht.

Man muss jetzt sagen, dass die Aussichten für unseren alten Baum recht negativ waren. Teils ging man davon aus, dass er 2013 nicht mal mehr Blätter ausbilden würde…

Woran es jetzt genau liegt, das sich der Zustand unserer Kastanie bisher in keinem Falle verschlechtert hat, sondern sich eher ins Positive bewegt, kann ich auch nicht sagen. Natürlich hat die Bekämfung der Miniermotte durch das Einsammeln des Laubes im Herbst, den Phermonfallen und den Meisen eine sehr große Auswirkung, da der Befall mit der Miniermotte 2013 schon sehr reduziert wurde und bisher in 2014 noch weiter reduziert werden konnte. Der Baum hat so ein Problem weniger und kann sich gegen den vermuteten Befall mit Pseudomonas syringae wehren.

Selbstverständlich hätte das 14-tägige Gießen, auch ohne den Einsatz von den effektiven Mikroorganismen nur positive Auswirkungen, z.B. die Wasserversorgung in Trockenphasen. Aber für mich scheinen diese Microorganismen tatsächlich eine Wirkung zu haben und Sie sind ja für den Einsatz gegen schlechte Bakterien und abbauende Pilze prädestiniert.

Dazu muss man wissen, dass effektive Mikroorganismen nichts anderes sind als Bakterien und Pilze! Nur sind es keine schädlichen abbauenden, sondern positive aufbauende Bakterien und Pilze. Wir bekämpfen also Bakterien und Pilze mit Bakterien und Pilzen – hört sich merkwürdig an, wird aber schlüssig wenn man sich das Prinzip der effektiven Mikroorganissmen vor Augen führt.

Die EM-Technologie arbeitet nach zwei Wirkungsprinzipien:

Das Dominanz-Prinzip: Im allgemeinen kommen drei unterschiedliche Microorganismen vor – Abbauende, Neutrale, und Aufbauende Microorganismen. Diese arbeiten/leben nach dem so genannten Dominanz-Prinzip. Die neutralen Microorganismen haben die größte Anzahl ca. 90% und folgen immer den dominanten Microorganismen. Am Beispiel der Kastanien – haben wir einen Befall mit dem Pseudomonas-Bakterium oder einem Pilz, so sind dies abauende dominate Microorganissmen, die den Baum zersetzten möchten, auch wenn da noch eine Menge anderer neutraler Microorganissmen sind, folgen diese nach dem Dominazprinzip den abbauende Bakterien und Pilzen und bauen ebenfalls ab. Bei toten Holz ist das ja durchaus positiv, so funktioniert die Natur ja auch, aber bei lebenden Bäumen ist das eher schlecht. Was tun wir nun – wir geben unsere positiven effektiven aufbauenden Microorganissmen hinzu und hoffen, dass diese das abbauende Umfeld in ein positives Umfeld umwandeln, dass heißt das sie stärker sind als das Bakterium oder der Pilz der unseren Baum zersetzten will, dass sie die 90% neutralen auf Ihre Seite bringen und das ein positives Microklima entsteht. Die Zersetzung wird gestoppt, statt dessen wird fermentiert.

Das Fermentationsprinzip – Überall finden wir Microorganismen. Jeder hat Sie sogar schon einmal selbst gegessen! Denn ohne positive Mikroorganismen gäbe es weder Sauerkraut (fermentierten Kohl) oder schweizer Käse mit Löchern. Bei der Fermentation werden Stoffe aufgewertet statt zersetzt. Würde man den Kohl an der Luft trocknen, würde er irgendwann anfangen zu schimmeln, durch die Fermentation wird aus dem Kohl das noch gesündere Sauerkraut. 

Wenn man selber das erste mal Bokashi gemacht hat, versteht man das sehr einfach. Wir stecken unseren Rasenschnitt luftdicht verschlossen in einen Eimer und öffnen nach 3-4 Wochen ein wohlduftendes fermentiertes Gras. Wie das ohne effektive Mikroorganismen nach 3-4 Wochen vollkommen verfault riechen würde, will ich mir gar nicht vorstellen…

Aber daran sehe ich für mich, dass dort irgendetwas positives passiert und hoffe und glaube auch, dass dies auch im Boden rund um unsere Kastanie positive Auswirkungen hat.

Es ist noch zu früh um ein positives Gesamt-Fazit zu ziehen und hier Rezepte zum Nachmachen zu veröffentlichen. Aber wenn dieses Thema Ihr Interesse geweckt hat, sollten Sie dazu mit einem EM-Berater Kontakt aufnehmen.

Wir haben nach Rezepten von Hans Gugel EM-Kaiserstuhl gearbeitet, der selbst ein Kastanienbaumprojekt unterstützt und geleitet hat.

Effektive Mikroorganissmen sind nicht teuer und man kann Sie selber einfach zu größeren Mengen vermehren. Daher ist das leider kein Thema für die Großindustrie – damit lässt sich nicht viel Geld verdienen…Aber Sie werden Online viele Anbieter und Berater finden. Mein Tipp – kaufen Sie bei einem Berater vor Ort, dann haben Sie auch gleich einen Ansprechpartner vor Ort.

In Asien werden mit effektiven Microorganismen sogar OP-Sääle gereinigt und auch der Strand nach dem Tsunami wurde mit effektiven Mikroorganissmen wieder in ein positives Umfeld gebracht. Es gibt unzählige positive Sachen die man damit machen kann. Lesen Sie sich ein – probieren Sie es aus! Retten Sie einen Baum!!!

Text u. Fotos (tlw.) : Dominic Unger