März 2013: Das Pflegejahr der Kastanie startet mit einer nochmals nötigen Laubsammelaktion. Es treffen sich wieder rund 20 ehrenamtliche Helfer, meist Mitglieder des Stadtteilforums Oberaußem, aber auch unterstützt von vereinzelten Helfer aus anderen Oberaußemer Vereinen, um das noch nicht vollständig im Herbst 2012 entfernte Laub der Kastanie einzusammeln.

 

Das Laub wird nun fast vollständig entfernt und durch die Stadt Bergheim abgeholt und entsorgt.

Zudem wurden mehrere Meisen-Nistkästen im Bereich rund um der Kastanie angebracht, um Meisen in der Nähe der Kastanie anzusiedeln, da diese natürliche Fressfeinde der Miniermotte sind.

Der Kölner Stadtanzeiger berichtet über die Aktion:

– Kampf gegen die Motte (Kölner Stadt Anzeiger)

Um einen Einblick in die Bodenbedingungen rund um die Kastanie zu erhalten, gibt das Stadtteilforum eine Bodenanalyse bei der Landwirtschaftskammer NRW in Auftrag.

Mitglieder des Stadtteilforums Oberaußem nehmen an einem mehrtägigen Seminar „Die Rettung alter Bäume mit Mikroorganismen am Beispiel alter Kastanien“ teil, welches vom Grünflächenamt der Stadt Euskirchen veranstaltet wird. Bei diesem Seminar referieren der EM-Berater Hans Gugel nach dessen Rezepten auch das Stadtteilforum vorgeht & die EM-Beraterin Dr. Anne Katharina Zschoke die in Zukunft mit dem Grünflächenamt der Stadt Euskirchen in deren Stadtgebiet mehrere Kastanien behandeln möchte. Das Grünflächenamt der Stadt Euskirchen ist sehr interessiert an den Pflegemaßnahmen mit EM, da es die Kastanien im Stadtgebiet für erhaltenswürdig ansieht und es auch finanziell günstiger erscheint, geschwächte Bäume mit kostengünstigen Mitteln zu erhalten, anstatt Fällungen, Entsorgungen und Neupflanzungen vorzunehmen.

Auf diesem Seminar werden auch die sehr kostengünstige Vermehrung der effektiven Mikroorganismen und die Herstellung von eigenem Bokashi vermittelt.

 

April 2013: Durch die im März-Seminar erhaltenen Informationen vermehrt das Stadtteilforum Oberaußen, die eingesetzten effektiven Mikroorganismen von nun an selbst.

Die im Jahre 2012 begonnen Pflegemaßnahmen zur Vitalisierung der Kastanie werden ab sofort alle 14-Tage Montags ab 10.30 Uhr an der Kastanie fortgesetzt.

– Gießen mit effektiven Mikroorganismen (EM), Ur-Gesteinsmehlen und Ackerschachtelhalmtee

– Besprühen aller erreichbaren Baumpartien mit einem Handsprüher, ebenfalls mit EM und Ackerschachtelhalmtee

Der Wundverschluss des Rindenschadens wird über das Jahr 2013 immer wieder in unterschiedlichen Mischungen erneuert und aufgefrischt. Leider wird er auch in den nächsten Monaten immer wieder aufbrechen, sodass später auf eine industrielle Lösung gesetzt werden wird.

Die Bodenanalyse der Landwirtschaftkammer NRW liegt vor. Es wird eine Düngung mit Kalimagnesia empfohlen. Diese Düngeemfehlung wird selbstverständlich unverzüglich umgesetzt.

Mai 2013: Es werden Pheromon-Lockstoffallen vom Stadtteilforum angeschafft und aufgehangen. Die Männchen der Kastanien-Miniermotte orientieren sich bei ihrer Suche nach einem Paarungspartner an dem durch das Weibchen abgegebenen Sexual-Lockstoff, dem der Lockstoff in der Falle entspricht. Sie fliegen die Falle an und fallen durch den Trichter ins Wasser, wo sie verenden. So werden die Anzahl der befruchteten Weibchen und damit der Bestand und die Ausbreitung der Schädlinge reduziert.

Der Erfolg der eingesetzten Fallen macht sich schnell bemerkbar.

Juli 2013: Um auch höhere Bereiche der Baumkrone mit EM einnebeln zu können, wird vom Stadtteilforum eine Motor-Baumspritze angeschafft. Der Hersteller dieser Baumspritze zeigt sich beeindruckt von dem Baum und den eingeleiteten Pflegemaßnahmen und kommt dem Stadtteilforum beim Anschaffungspreis etwas entgegen – Vielen Dank dafür!

Ab sofort können weite Bereiche der Baumkrone mit EM eingenebelt werden.

Oktober 2013: Vergleichsbild Kastanienlaub – ein Miniermottenbefall ist immer noch deutlich erkennbar, aber wesentlich geringer ausgefallen als im Oktober 2012. Es fällt auf das manche Baumpartien kaum befallen…

…und andere stärker befallen sind.

November 2013: Die Kastanie trägt lange Laub. Andere Kastanien in unserer Gegend, sind schon seit Wochen unbelaubt. Erst Mitte November hat sie den größten Teil Ihrer Blätter abgeworfen. Am 18.11. heißt es dann – „Ein Mann und seine Heckenschere gegen das Kraut am Hang“ – mit einem deutlicher Sieger.

Eigentlich sollte es an diesem Tage bei diesen vorbereitenden Maßnahmen zur großen jährlichen Laubsammelaktion bleiben, da aber überraschend noch zwei fleißige Helfer unangekündigt eintrafen, konnte an diesem Tage auch noch eine große Menge an Laub eingesammelt und zur Entsorgung durch die Stadt Bergheim bereit gestellt werden.

Auch wird an diesem Tage, wie alle paar Monate mal wieder die historische Treppe von Unkraut befreit, damit dieses keine größeren Schäden an der Treppe verursachen kann.

Dezember 2013: Das Jahr 2013 endet dann, wie es begonnen hat – mit einer großen gemeinsamen Laubsammelaktion des Stadtteilforums Oberaußem. Wobei diesmal an einem Tage, sicher auch durch die bereits am 18.11. erfolgte „kleine“ Sammelaktion, aller Verschnitt und alles Laub aus dem Hang geholt werden konnten und in 2 großen Containern, die von der Stadt Bergheim gestellt wurden, entsorgt werden konnten.

Das Jahr 2013 geht zu Ende, der Baum scheint auf dem Wege einer Erholung und bedank sich mit einer schönen Geste…

Text und Fotos: Dominic Unger